Der Astronaut: Roman (German Edition) by Andy Weir

Der Astronaut: Roman (German Edition) by Andy Weir

Autor:Andy Weir [Weir, Andy]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2021-05-09T16:00:00+00:00


15

Ein paar Stunden sind seitdem vergangen. Ich will jetzt unbedingt sehen, wie er den Tunnel verändert hat!

Rocky braucht einen enormen atmosphärischen Druck, um zu überleben. Damit kommt meine Schiffshülle nicht zurecht. Und er kann nicht im Vakuum existieren. Also, welche Veränderungen hat er dort vorgenommen?

Jenseits der Luftschleuse klirrt und klappert es. Jetzt will ich es aber wissen! Ich betrete die Luftschleuse und blicke durch das Bullauge. Der Hüllenroboter der Blip-A hat den alten Tunnel entfernt und baut gerade einen neuen.

Oh. Tja, so einfach ist das.

Der alte Tunnel treibt in den Weltraum davon – er wird anscheinend nicht mehr gebraucht. Der Roboter bugsiert den neuen Tunnel an die richtige Position und befestigt ihn mit Xenonitkleber auf der Hülle der Blip-A .

Wie können die Eridianer ohne Computer ein Schiff steuern, das sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegt? Rechnen sie es sich im Kopf aus? Sie sind ja ziemlich gute Mathematiker. Vielleicht hatten sie es gar nicht nötig, Computer zu erfinden. Aber trotzdem, so gut sie auch in Mathe sind, es gibt Grenzen.

Das Klirren hört auf. Ich spähe wieder aus dem Fenster. Der Tunnel ist vollständig installiert.

Er sieht so aus wie der Vorgänger, nur dass er eine viel größere Luftschleuse hat. Im Grunde ist jetzt die ganze Trennwand ein Schrank, der mehr als groß genug ist, um Rocky aufzunehmen. Allerdings ist er nicht groß genug für mich. Vermutlich werde ich die Blip-A vorerst nicht besuchen.

Auf Rockys Seite sind die Handgriffe verschwunden. Stattdessen verläuft jetzt ein Metallstreifen längs durch den Tunnel. Er erstreckt sich über die mittlere Schleuse hinweg bis in meinen Teil und endet direkt vor meiner Luftschleuse.

Gegenüber dem Metallstreifen erkenne ich etwas, das aussieht wie ein Rohr. Es besteht aus dem dunkel und hell gefleckten Xenonit, aus dem auch die Tunnelwand gefertigt ist. Und sein Querschnitt ist quadratisch. Auch das Rohr verläuft durch die gesamte Längsachse des Tunnels.

Es zischt, Rockys Seite füllt sich mit Nebel. Dann zischt es erneut auf meiner Seite. Dazu dient vermutlich das Rohr. Es kann auf beiden Seiten die gewünschte Atmosphäre einleiten. Ich bin froh, dass Rocky einen Vorrat an Sauerstoff hat, mit dem er arbeiten kann.

Die Luke der Blip-A geht auf, und Rocky taucht auf, umhüllt von seiner geodätischen Kugel. Er trägt eine Art Overall und eine Schärpe über dem Panzer. Die Klimaanlage hat er auf dem Rücken. Mit zwei Händen hält er Metallbarren fest, die anderen drei sind frei. Mit einer winkt er mir, ich winke zurück.

Die Raumkugel (wie sonst soll man sie nennen?) schwebt in die Luftschleuse und verankert sich auf der Metallschiene.

»Was?«, frage ich. »Wie …«

Dann verstehe ich es. Die Kugel hat sich nicht durch Zauberhand bewegt. Die schwarzen Barren, die Rocky festhält, sind Magnete. Ziemlich starke, nehme ich an. Und der Metallstreifen ist offensichtlich magnetisch. Wahrscheinlich Eisen. Er rollt mit der Kugel auf dem Streifen entlang zur trennenden Luftschleuse. Mithilfe der Magnete bedient er durch die Xenonithülle hindurch die Schalter. Es ist bezaubernd.

Nach etwas Zischen und einigen Pumpgeräuschen stößt er einen Schieber von sich weg und öffnet so die Tür auf meiner Seite der Luftschleuse.



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